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»Hallo«, sagte Teddy mit belegter Stimme.
Keine Antwort.
»Auch verlaufen?«, fragte Max, während seine Hand langsam
zum Knauf seines Schwertes wanderte.
Der schwarze Ritter schwieg. Doch plötzlich hob er den Kopf
und stieß einen gedämpften Pfiff aus.
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Max und Teddy sahen sich verwirrt an.
In diesem Moment erschienen weitere Gestalten hinter der
Wegbiegung. Es waren ebenfalls Kämpfer, und sie glichen dem
Ritter, der vor ihnen stand, bis aufs Haar.
Genauer gesagt, es war eine kleine Armee, die nun ihre
Waffen zückte und auf die beiden verdutzten Kids
zumarschierte.
»Lauf!«, schrie Max, und dann war der schmächtige Junge
auch schon losgerannt.
Teddy ließ sich das nicht zweimal sagen und stürmte hinter
ihrem Begleiter her.
Das Heer der schwarzen Ritter folgte ihnen zügig, doch ohne
besondere Eile, sodass die beiden flüchtenden Jugendlichen
schon nach einer Minute einen passablen Vorsprung gewonnen
hatten.
»Was wollen die von uns?«, fragte Teddy im Laufen.
»Woher soll ich das wissen?«, gab Max keuchend zurück.
»Ich glaube aber irgendwie nicht, dass die uns für ihre Truppe
rekrutieren wollen.«
Sie stürmten einen kahlen Hügel hinauf und verschnauften
dort einen Moment. Unten kam die schwarze Armee langsam,
aber sicher immer näher.
»Wollen die uns jetzt etwa durch den ganzen sechsten Akt
verfolgen?«, fragte Teddy und sah sich gehetzt um.
»Sieht fast so aus.«
Die Ritter hatten begonnen, ebenfalls den Hügel zu
erklimmen.
Max und Teddy setzten sich erneut in Bewegung und rannten
auf der anderen Seite der Anhöhe wieder hinunter.
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Hier wurde die Gegend abermals grüner, und in der Ferne
waren so etwas wie Felder und Weiden zu erkennen.
Als Max einen Blick über die Schulter warf, sah er, dass die
Schwertkämpfer die Verfolgung noch immer nicht aufgegeben
hatten.
»Verdammt!«, stieß er hervor und deutete auf ein in der
Ferne auszumachendes Gebäude, das wie ein Gehöft aussah.
»Da lang!«
Die beiden Gejagten preschten wieder los, während ihnen die
Männer in unvermindertem Tempo folgten.
Max und Teddy stolperten über abgeerntete Äcker und eine
Wiese, auf der friedlich Schafe grasten. Der Bauernhof kam
deutlicher in Sicht es war ein reetgedecktes großes Haus mit
Scheunen, Stallungen und Wirtschaftsgebäuden , doch
plötzlich blieb Max wie angewurzelt stehen. Neben dem
Hauptgebäude stand ebenfalls eine Hand voll schwarzer
Totenkopf-Ritter!
Und die setzten sich nun ihrerseits entschlossen in
Bewegung.
Hektisch flogen die Blicke der beiden Kids umher. Wohin
jetzt? Vor und hinter ihnen rückten die unheimlichen Kämpfer
mit gezückten Schwertern näher und näher. Linker Hand lag das
Gehöft und dahinter ein unüberwindliches Felsplateau. Rechts
erhoben sich Hügel und grüne Wiesen bis zum Horizont.
Ohne viele Worte zu machen, beschlossen Max und Teddy,
über das freie Areal zu fliehen, und rannten wieder los. Die
beiden Truppen folgten ihnen, und sie schienen alle Zeit der
Welt zu haben.
Die Gejagten erklommen einen weiteren Hügel, und
allmählich forderte die Tatsache, dass sie seit geraumer Zeit
weder gegessen noch getrunken hatten, ihren Tribut. Jeder
- 192 -
Schritt kostete sie nun erhebliche Mühe, und Teddy merkte, wie
ihre Knie weich wurden, als sie die Kuppe endlich erreicht
hatten.
Von hier hatten sie einen guten Überblick über die
Umgebung, doch was sie sahen, ließ ihnen das Blut in den
Adern gefrieren. Von allen vier Seiten stiegen nun schwarze
Ritter zu ihnen herauf. Hinter dem Hügel mussten weitere
Kämpfertrupps stationiert gewesen sein. Mit anderen Worten:
Sie saßen in der Falle!
»Was machen wir jetzt?«, fragte Teddy mit bebender
Stimme.
Max fuhr sich hektisch durch sein schulterlanges Haar.
Schon tauchte der erste Ritter auf der Anhöhe auf und kam
langsam näher. Fast schien es, als genösse er die Situation, die
beiden in die Enge getrieben zu haben wie zwei verschreckte
Kaninchen. Seine Augen glitzerten tückisch.
Weitere Kämpfer in schwarzen Rüstungen mit weißem
Totenkopf-Emblem hatten die Anhöhe erklommen, und schon
bald darauf waren Max und Teddy von ihnen umzingelt.
Einer von ihnen vermutlich der Anführer, denn der
Totenkopf auf seinem Brustpanzer war blutrot trat auf den
Jungen zu und drückte ihn wortlos mit der flachen Klinge seines
Schwertes zu Boden, sodass Max schließlich vor ihm knien
musste.
Und wie es schien, sollte der Junge nicht etwa zum Ritter
geschlagen, sondern kaltblütig exekutiert werden.
Der Anführer hob sein Schwert und zielte damit genau auf
Max Nacken.
Teddy schrie auf und wollte instinktiv vorpreschen, um diese
grauenvolle Tat zu verhindern. Sofort trat einer der schwarzen
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Kerle drohend auf sie zu und hielt sie mit seinem Zweihänder
davon ab, sich auch nur zu bewegen.
Der Anführer holte langsam aus und ließ sein Schwert auf
Max niedersausen. Mit Grausen wandte Teddy den Blick ab.
Doch kurz bevor die Klinge den Kopf vom Rumpf trennen
konnte, erstarrte der Schlächter mitten in der Bewegung.
Wie auch alle anderen Ritter plötzlich herumstanden wie
festgefroren.
»Was & ist passiert?«, stotterte Teddy in die eintretende
Stille hinein. Verdutzt sah sie sich um. Die Szenerie glich einer
Momentaufnahme aus einem archaischen Mittelalter-Epos.
Auch Max hob den Blick und schaute sich zögernd um. Er
sah Teddy, die zitterte wie Espenlaub, während die schwarzen
Krieger wie angewurzelt dastanden.
»Vielleicht ein Fehler im Programm?«, meinte Max.
Unsicher kam er wieder auf die Beine und stieß erleichtert die
Luft aus. »Heilige Scheiße, das war knapp!«
In diesem Moment erschienen drei Gestalten auf der Anhöhe
und eilten auf sie zu. Es war ein Magierinnen-Trio, wie Teddy
sofort an deren typischen »Abaddon«-Zauberinnen-Outfit
erkannte, und die offensichtlich Älteste rief ihnen noch im
Laufen zu: »Alles in Ordnung, Leute! Wir sind Freunde!«
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